Ein Nosetracking – Event ist eine größere Nosetracking-Suche. Die Gestaltung kann unterschiedlich aussehen. Von einfach bis hin zu komplex. Dabei kann Mann und natprlich auch Frau seiner Phantasie freien Lauf lassen. Mehr dazu findest du in unserem letzten Beitrag:

Wie gesagt können Events ganz unterschiedlich aussehen.
Häufig werden sie jedoch wie eine Schnitzeljagd aufgebaut. Die teilnehmenden Teams gelangen über einen ersten Hinweis zu einem Suchbereich, wo sie den Hinweis für die nächste Suchstation finden können – und so weiter.

In diesem Blogartikel möchte ich dir einen kleinen Einblick in meine Planung geben. Genauer in die Planung unseres ersten richtig großen Events. Dabeo entstand eine umfangreiche Schnitzeljagd in einem hiesigen Schloßpark. Aber fangen wir doch von vorne an……


8 Jahre sind vergangen, seit ich zum ersten Mal den Hertener Schlosspark betreten habe. Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits 7 Jahre hier gewohnt, aber in den Park hatte es mich nie verschlagen.
Warum mich meine Wege an diesem Tag dorthin führten, weiß ich gar nicht mehr. Woran ich mich aber noch sehr gut erinnern kann, ist die Faszination, die dieses Gelände auf mich ausübte. Überall war die Geschichte spürbar. Der alte Baumbestand, die für Schlösser übliche Gartengestaltung, die alten, zum Teil restaurierten Gebäude. … ich konnte mir bildlich vorstelle, wie die reichen Herrschaften früher durch die Alleen schlenderten.

Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Hier ein Event als Schnitzeljagd schoss mir durch den Kopf, das wäre doch ideal.
Es dauerte nicht lange und wir versuchten die Idee in die Tat umzusetzen. Es sollte unsere erste richtig große Veranstaltung werden.

Im Gegensatz zu einem Event im Wald, wo ich mir als Erstes den Streckenverlauf überlege, galt es im Schlosspark die Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Der erste Schritt lag also darin das Gelände ausgiebig zu erkunden. Was gibt es für besondere Orte? Wo könnte dort etwas vesteckt werden?
Wir liefen bestimmt zwei wenn nicht sogar drei Stunde durch den Park. Machten Fotos und studierten die Hinweisschilder die dankenderweise viele Hintergrundinformationen zur Geschichte einzelner Besonderheiten lieferten.

Schnell war klar, welche davon in die Schnitzeljagd einfließen sollten. Denn nicht jeder Ort war geeignet. Bei manchen gab es keine Versteckmöglichkeiten. Andere waren zu stark von Besuchern frequenziert.
In anderen Bereichen lagen Scherben oder anderer Unrat und schieden somit aus gesundheitlichen Gründen aus.

Mit der Wahl des Ziels taten wir uns besonders schwer. Es musste ein Platz sein an dem eine Schatzkiste verborgen werden konnte, ohne direkt von vorbeilaufenden Passenten entdeckt zu werden. Unsere Nosetracker mussten sie herausnehmen und wieder zurücklegen können. Ein Unterfangen bei dem sie möglichst nicht beobachtet werden sollten. Es wäre also gut, wenn nicht zu viel Volk dort unterwegs wäre.
Nach zahlreichen verworfenen Optionen fanden wir schließlich den perfekten Ort etwas weiter abseits vom Schloss.

Nachdem wir uns einen ersten Überblick verschafft hatten, ging es für mich an den Computer.
Ich durchforschte das Internet nach Informationen zur Geschichte des Schlosses. Informationen, die mir helfen sollten die Hinweise zu den einzelnen Stationen zu schreiben.

Bei einer Schnitzenjagd geht es nicht darum über eine exakte Wegbeschreibung von Ort A nach Ort B zu gelangen. Statt dessen müssen Hinweise entschlüsselt werden, die den Suchort angeben. Dort findet man den nächsten Hinweis und so weiter.

Neben den Hinweisen brauchte ich auch noch eine Einleitungsgeschichte und einen Text mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Informationen. Diese sollten den suchenden Teams helfen die Hinweise zu knacken.

Zum Glück war im Internet einiges zum Schloss und seiner Geschichte zu finden. Zudem entdeckte ich eine Karte des Schlossparks. Auf ihr legte ich zuerst die Streckenführung fest.

Damit die Teinehner wirklich die Hinweise entschlüsseln müssen, durfte es nicht einfach von Sehenswürdigkeit zur unmittelbar nächsten Sehenswürdigkeit gehen. Der Streckenverlauf musste vielmehr kreuz und quer durch den Park verlaufen.

Mit Hilfe eines Fotobearbeitungsprogramms trimmte ich die Karte auf alt und zeichnete alle Sehenswürdigkeiten ein, die der Schlosspark zu bieten hat. Alle – nicht nur die Suchbereiche. Die Karte sollte den Teilnehmern als zusätzliche Informationsquelle dienen aber nicht direkt alle Suchorte verraten.

Nun ging es an die Texte für die Hinweise. Das Rezept dazu ist einfach: 250g Geschichte des Schlosses, 150 Gramm eigene Beobachtung vor Ort und 200g blumige Sprache. Alles gut vermengen, ausrollen, ausstechen und ab in den Backofen. Schon sind die Hinweis fertig.

Bei der Einleitungsgeschichte kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen. Sie bildet das Grundgerüst. Was wird gesucht? Warum muss es gesucht werden? Wer hat es ursprünglich versteckt oder verloren?
Was gehört alles zum Suchgebiet?
Worauf muss geachtet werden? Gibt es im Suchgebiet Bereich die von der Suche ausgenommen sind?

Was liegt bei einem Schloss näher, wie ein verschollener Schatz, den der alte Schlossherr einst verborgen hat?
Mit etwas Muße war die Geschichte schlieslich geschrieben. Sicher hätte es eine bessere gegeben, aber hier geht es nicht darum den Pulitzer Preis zu erhalten. Sie muss nur zur Einleitung in die Suchaufgabe dienen.

Als alle Hinweise, die Einleitungsgeschichte samt Infotext und die Übersichtskarte fertig geschrieben waren, ging es an die Umsetzung der Suchaufgaben.

  1. Schritt: ausdrucken und ausschneiden der Hinweise.
  2. 2. Schritt tarnen der Behälter. Dies war bei der Schlossparksuche besonders wichtig, da die Gefahr bestand, das sie schnell abhanden kommen. Zum einen, weil der Schlosspark stark von Besuchern frequenziert wird, und zum anderen weil regelmäßig Aufräumtrupps unterwegs sind, um das Gelände weitestgehend ansehnlich zu halten. Die Gefahr das Verstecke die Neugierde von Passanten auf sich ziehen und mitgenommen werden, oder als Müll identifiziert werden, war groß.

Wie ihr seht war die Erstellung dieser Schnitzeljagd recht aufwendig. Es hat aber auch riesigen Spaß gemacht. Ich habe viel über das Schloss und über die Vegetation dort gelernt. Ein Besitzer (hier noch einmal genau nachsejen wer es war) des Schlosses hat zahlreiche exotische Pflanzen dort eingesetzt. Bäume wie der Taschentuchbaum oder der Kuchenbaum stehen noch heute dort. Ihre Pacht hätte ich ohne dieses Spiel nie entdeckt.
Es hat mich in eine Zeit der Tabakhäuser, Orangerien und Irrgärten versetzt. Schön das all dies die Zeit überdauert hat und deren Erhalt weiter gepflegt wird.

Die Schnitzeljagd im Schlosspark war so komplex, weil wir viel von der Geschichte des Schlosses mit eingebaut haben, und die Streckenführung nicht geradlinig war.

Dies muss aber nicht so sein. Eine Schnitzeljagd in einem Waldgebiet ist viel einfacher anzulegen. Hier überlegen wir uns zu erst den Streckenverlauf. Dann gehen wir diesen ganz bewusst ab und halten ausschauen nach markanten Stellen. Eine Kreuzung, ein besonderer Baum, die generelle Vegetation eine Bank, ein Findling, Wasserstellen, Nistkästen, Hinweisschilder oder andere Besonderheiten. Wenn du mit offenen Augen durch die Umgebung läufst wirst du dich wundern was du alles entdecken kannst.

Das Rezept für diese Hinweise könnte wie folgt aussehen: 200 g Wegbeschreibung, 250 g eigene Beobachtungen, 150 g blumige Sprache. Alle Zutaten in ein Gefäß schütten und gut mit dem Handmixer durchrühren. Danach in einzelne Gläser verteilen und fertig sind die Hinweise.

Bei der Hintergrund Geschichte bist du dann völlig frei. Was könnte in diesem Waldstück passiert sein? Ein Unfall, ein Mordfall, oder eher eine Fantasiegeschichte mit Kobolden Zwergen oder ähnlichen?
Es muss keine endlos lange Geschichte sein sondern nur eine kurze Einleitung bieten.

Falls du mal selber eine Schnitzeljagd anlegen möchtest, dann probiere es einfach aus. Vielleicht hast du in deinem Bekanntenkreis andere Nosetracker, denen du damit eine Freude machen kannst, oder du nutzt es als Familienereignis bei denen die Kinder die Hinweise entschlüsseln müssen, bevor der Hund in die Suche geschickt wird. Am Ende sind beide Müde – Kind und Hund – das nenn ich mal win win. Betreibst du eine Hundeschule oder bist du in einem Hundeverein dann ist dies eine gute Möglichkeit deinenTeilnehnern, bzw. Mitgliedern ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen.

Es gibt sicherliche weitere Anlässe. Fang klein an. Eine kurze Strecke, mit nur wenigen Suchaufgaben. Das reicht für den Anfang.

Die Einleitungsgeschichte und den ersten Hinweis erhalten die Teilnehmer am Start. Alle weiteren Hinweise müssen sie erarbeiten..

Schreib die Hinweise auf kleine Zettel und füge jeweils einen in ein kleines Gefäß. Perlinge, Filmdöschen, kleine Einweggläser etc sind dafür geeignet. Befestige den Geruchsstoff am Deckel.
Fertig sind die Suchobjekte, die du nun nur noch verstecken musst.

Da die Suche im Schlosspark aktuell noch läuft konnte ich nicht richtig ins Detail gehen. Sonst würde ich ja bereits alles verraten.

In einem späteren Blogartikel werde ich noch eine Detailierte Beschreibung der Verstecke einstellen. Dies ist als Inspirationsquelle gedacht. Da aber aufgrund des Wetters die Laufzeit des Events verlängert wurde muss ich dazu noch um etwas Geduld bitten.

Kommt alle Gut durch die heißen Tage.
Bis bald.

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